N-Acetyl-L-Cystein – kurz NAC – ist die acetylierte Darreichungsform der Aminosäure Cystein, die sich unter anderem durch eine höhere Bioverfügbarkeit und Stabilität auszeichnet. Die meisten werden N-Acetyl-L-Cystein als sehr effektiven Hustenstiller und Schleimlöser kennen, der Symptome von Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen, chronische Bronchitis oder COPD lindern kann (1, 2, 3), doch die wenigsten wissen, dass dieser Wirkstoff noch eine Vielzahl weiterer Gesundheitsvorzüge besitzt.
Die Gesundheitsvorzüge von N-Acetyl-L-Cystein beginnen mit dessen ausgeprägten antioxidativen Eigenschaften, die unter anderem darauf basieren, dass N-Acetyl-L-Cystein die Produktion von Glutathion – dem stärksten körpereigenen Antioxidans – anregt (4).
Diese antioxidativen Eigenschaften schützen Erbgut und Zellen des Körpers vor Schäden und Zerstörung durch freie Radikale – hochreaktive Moleküle, die mit einer Vielzahl gefährlicher Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten, Alzheimer, Diabetes und vielen anderen in Verbindung gebracht werden und darüber hinaus den Alterungsprozess beschleunigen können.
N-Acetyl-L-Cystein kann die Trainingsleistung und die Regeneration nach dem Training fördern Hart trainierende Sportler können besonders von diesen antioxidativen Wirkungen profitieren, da während intensiver körperlicher Anstrengungen im Rahmen des Energiestoffwechsels unweigerlich große Mengen freier Radikale entstehen, die auch die Muskelzellen schädigen können. Durch seine antioxidativen Wirkungen kann N-Acetyl-L-Cystein die Regeneration nach dem Training fördern und die Muskeln vor unnötigen Schäden schützen.
Zusätzlich hierzu kann N-Acetyl-L-Cystein die Stickstoffoxydproduktion anregen, was in einer Weitung der Adern und einem gesteigerten Blutfluss resultieren kann (7). Dies kann die Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen während und nach dem Training verbessern und so positive Auswirkungen auf Trainingsleistung und Regeneration besitzen.
Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass N-Acetyl-L-Cystein die Funktion des Immunsystems verbessern und wiederherstellen kann und sogar bei der Immunschwächekrankheit HIV die Immunfunktion verbessern kann (5, 6), was unter anderem auf der Anregung der Glutathionproduktion beruht.
N-Acetyl-L-Cystein kann sowohl das Herzgewebe vor oxidativen Schäden – ein bekannter Auslöser für Herzkrankheiten – schützen und so das Risiko für Herzkrankheiten reduzieren (8), als auch durch eine Erhöhung der Stickstoffoxydproduktion den Blutfluss zum Herzen verbessern (7), was sich potentiell positiv auf das Herzinfarktrisiko auswirken kann. Darüber hinaus kann N-Acetyl-L-Cystein die Oxidation des schlechten LDL Cholesterins reduzieren, welche einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten darstellt (9).
N-Acetyl-L-Cystein spielt bei den Entgiftungsprozessen des Körpers eine wichtige Rolle und kann den Körper vor den schädlichen Auswirkungen von Medikamenten und Umwelttoxinen schützen (10, 11). Hierdurch kann es die Entgiftungsorgane Leber und Nieren schonen und schützen und wird deshalb sogar bei Vergiftungen und zur Behandlung von Erkrankungen der Leber eingesetzt (12)
Erhöhte Blutzuckerspiegel durch falsche Ernährung oder Insulinresistenz fördern nicht nur einen Aufbau von Körperfett, sondern können auch zur Entwicklung von Typ 2 Diabetes führen.
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass N-Acetyl-L-Cystein die Insulinresistenz verbessern und hierdurch stabile Blutzuckerspiegel im normalen Bereich fördern kann (13, 14)
N-Acetyl-L-Cystein kann nicht nur dabei helfen oxidative Schäden des Gehirns zu verhindern, sondern hilft auch dabei, die Spiegel des Neurotransmitters Glutamat, der an wichtigen Gehirnfunktionen wie Lernen und Gedächtnis beteiligt ist, zu regulieren, (15, 16). Darüber hinaus deuten Studien darauf hin, dass N-Acetyl-L-Cystein bei Alzheimer und anderen das Gedächtnis betreffenden Leiden hilfreich sein kann und den Verlust kognitiver Fähigkeiten verlangsamen könnte (16, 17). Auch bei Parkinson könnte N-Acetyl-L-Cystein durch eine Verbesserung der Dopaminfunktion Krankheitssymptome lindern (16).
Und das ist noch nicht alles. Unterschiedliche Studien deuten darauf hin, dass N-Acetyl-L-Cystein über eine Regulierung des Neurotransmitters Glutamat Symptome von Depressionen, Schizophrenie und Zwangsstörungen lindern, sowie Gelüste und Suchtverhalten bei einer Abhängigkeit von Suchtstoffen wie Nikotin, Kokain und Marihuana reduzieren könnte (18, 19, 20, 21, 22)